Fermentation ist Leben!
Bei der Fermentation arbeiten viele lebendige Mikroben, sie werden auch Mikroorganismen genannt, zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Sie sind so klein, dass wir sie nicht sehen können obwohl sie überall sind – in der Luft, im Wasser, im Boden, in und auf uns Menschen. Auf eine Nadelspitze passen Millionen von Bakterien. Zu den Mikroben gehören neben den Bakterien auch Viren und Pilze.
Nicht die Menschen haben die Fermentation erfunden, sondern die Fermentation die Menschen.
Bei der Fermentation verändern Mikroben ihr Umfeld. Man spricht auch von „Transformationsprozessen“ oder „Gärungsprozessen“. Diese Veränderungen können gewünscht und gezielt hervorgerufen werden, wie das beispielsweise beim Sauerkraut der Fall ist oder einfach so passieren und auch unerwünscht sein, wie beispielsweise bei Schimmelbildung. Es kommt ganz darauf an, welche Mikroben am Arbeiten sind – die „Guten“ oder die „Bösen“ und ob die richtigen Mikroben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Auch die guten Mikroben können ungemütlich werden, wenn sie am falschen Platz sind, falsche Begleiter haben oder falsche Nahrung bekommen. Man kann das auch mit uns Menschen vergleichen. Wenn wir an einem falschen Ort aufwachsen oder durch falsche Freunde in ein schlechtes Milieu geraten kann es passieren, dass wir von einem „guten“ Menschen zu einem „bösen“ werden.
Möchte man eine gezielte Veränderung durch Mikroben hervorrufen, geht es nicht darum, die „bösen“ Mikroben zu bekämpfen, denn diesen Kampf werden wir verlieren. Es geht darum, die richtigen Bedingungen für die „guten“ Mikroben zu schaffen, damit sich diese gegen die „Bösen“ durchsetzen können, vermehren und den gewünschten Transformationsprozess umsetzen.
Schaffen wir die richtigen Bedingungen für die richtigen Mikroben, dann schaffen sie die richtigen Bedingungen für uns.
Jedes Ferment setzt sich aus anderen Mikroben zusammen und benötigt andere Bedingungen. In meinen Workshops und Büchern lernst du mehr darüber.